Rühle, ein Ortsteil der Münchhausenstadt Bodenwerder
Rühle ist eines der reizvollsten Orte des ausgedehnten Naturparks Solling-Vogler.
Der Ferienort mit ca. 800 Einwohnern liegt direkt zwischen der Weser und dem waldreichen bis zu 460m hoch ansteigenden Vogler.
Besonders lohnenswert sind Fahrrad- und Wandertouren in die angrenzende Rühler Schweiz, wo besonders während der Kirschblüte ein eindrucksvolles Panorama zu bewundern ist.
Der direkt am Ort vorbeiführende Fluß sowie der Weser-Radweg bieten sich für ausgedehnte Freizeitaktivitäten an.
Nach alten Überlieferungen wurde Rühle wahrscheinlich zwischen den Jahren 1079-1174 durch Einwanderer, die der Hildesheimer Bischof Bernhard in den Waldgebieten des Voglers ansiedelte, gegründet.
Es waren Bewohner aus Flandern, die mit ihren Familien und Geistlichen in unser Gebiet kamen. Hier fanden sie bessere Lebensbedingungen als in ihrer alten Heimat. Sie gehörten überwiegend der Leineweberzunft an.
Durch Rodung der Wälder legten die Siedler Äcker und Wiesen an, um sich hierdurch den Lebensunterhalt aufzubessern. Noch um die Jahrhundertwende war “Rühler Linnen” in der weiteren Umgebung sehr begehrt.
Anno 1150 wird Rühle (to de Ruyle) erstmalig in einer erhaltenen Urkunde erwähnt.
Im Jahre 1324 wurde Rühle, bis dahin im Besitz der Grafen von Everstein, von den Grafen von Homburg erworben. Nach dem Tode des letzten “Homburgers” im Jahre 1409 erbte der Herzog zu Braunschweig und Lüneburg den gesamten Homburger Besitz und somit auch Rühle.
Aus Dankbarkeit von der Befreiung des “Fronzins” wurde dem letzten regierenden Herzog Wilhelm zu Braunschweig und Lüneburg(1844-1884) zu Ehren und zur Erinnerung in den Jahren 1908-1909 von den Rühler Einwohnern auf dem Weinberg ein Denkmal errichtet. Am 17. Juni 1909 konnte die feierliche Einweihung stattfinden.
Im Zuge der Gebietsreform gab Rühle seine Selbständigkeit auf und wurde am 1.Januar 1973 von der Stadt Bodenwerder eingemeindet.